„Ich kann so nicht mehr leben.“ „Das Leben ist nicht mehr lebenswert.“ … Die angeführten Gründe für eine Selbsttötung sind zahlreich. Wenn das Leid die zur Verfügung stehenden Kräfte überfordert, können Suizidgedanken entstehen. In Deutschland sterben fast dreimal mehr Menschen durch Selbsttötung als durch einen Verkehrsunfall.
Zu diesem Thema lädt der Förderverein Patientenforum im Städtischen Krankenhaus Pirmasens e. V. am Mittwoch, 11. Dezember 2024, um 18:00 Uhr zum Vortrag „Suizid als Ausweg? Zur ethischen Bewertung der Selbsttötung“ ein. Im Konferenzraum im 1. Untergeschoss des Städtischen Krankenhauses Pirmasens referiert Krankenhausseelsorger Bernd Adelmann, Mitglied des Ethikkomitees und Ethikberater im Gesundheitswesen (AEM).
Suizid ist keine freiwillige Handlung, sondern ein Gedanke, der über uns kommt, wenn unser Leid stärker ist als unsere Fähigkeit, mit diesem Leid fertig zu werden. Wem gehört mein Leben? Darf ein Mensch sein Leben selbst beenden? Ist Hilfe bei der Selbsttötung ethisch begründbar? Der Mensch gehört sich selbst – hat er deshalb auch das moralische Recht, sein Leben selber zu beenden?
Heute gehen viele Menschen selbstverständlich davon aus, dass sie selbst Eigentümer ihres Körpers sind und frei über sich selber entscheiden dürfen. Zugleich streiten Vertreterinnen und Vertreter aus Ethik, Medizin, Rechtswissenschaft und Theologie in Deutschland heftig darüber, inwiefern Suizid und Suizidbeihilfe moralisch legitim sind und wie stark die mittlerweile nicht mehr unter Strafe stehende Beihilfe durch Sterbehelferinnen und -helfer in Deutschland gesetzlich eingehegt sein sollte. Der ärztlich assistierte Suizid gehört nicht zu den Aufgaben der Ärztinnen und Ärzte. Dennoch können sie im Einzelfall vor einem Dilemma stehen, wenn Patientinnen und Patienten sie um Beihilfe zum Suizid bitten. Auch dann gehört es stets zu den ärztlichen Aufgaben, sich dem schwerstkranken und sterbenden Menschen gegenüber respektvoll zu verhalten, sich mit seinen Wünschen und Sorgen auseinanderzusetzen und den Betroffenen die palliativmedizinischen Optionen zur Linderung ihres Leids aufzuzeigen.
Im Anschluss an den Vortrag steht Bernd Adelmann gerne für Fragen zur Verfügung.
Der Eintritt ist frei und eine Voranmeldung nicht erforderlich.