Bildungszentrum Pirmasens setzt mit moderner Simulationslösung Maßstäbe in der Pflegeausbildung

  • Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses Pirmasens führt Pflegetrainings in realitätsnahen Simulationsräumen mit lebensechten anatomischen Puppen und Original-Equipment von Kranken- und Pflegeeinrichtungen durch
  • Regieanweisungen sind in Echtzeit über Raumlautsprecher oder den Ohr-Kopfhörer des Co-Trainers möglich  –  Echtzeit-Annotation der Bild- und Tonaufzeichnungen durch Simulationstrainer für anschließendes videogestütztes Debriefing
  • Im Südwesten einzigartiges Konzept unterstreicht die Qualität der beruflichen Ausbildung im Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses Pirmasens

Pirmasens, 2. Juli 2025. Die verschiedensten pflegerischen Aufgaben an lebensechten Puppen realitätsnah durchführen und im Anschluss die auf Video aufgezeichneten Szenarien strukturiert nachbesprechen: In der praktischen Ausbildung von Pflegefachkräften hat im Bildungszentrum Pirmasens eine neue Ära begonnen. Hierfür hat die Pflegefachschule des Städtischen Krankenhauses Pirmasens zwei wirklichkeitsgetreue Pflegezimmer abgebildet, in denen alle Vorgänge von einem Regieraum heraus beobachtet, aufgenommen und gesteuert werden können. Beim ersten handelt es sich um einen akutstationären und pädiatrischen Simulationsraum, unter anderem ausgestattet mit Wickeltisch und funktionsfähigem Säuglingsbad sowie Klinikbett inklusive realer Medien- und Gasversorgung. Hier können die Aufgaben und Situationen aus der Frühgeborenen-, Säuglings- und Kleinkindpflege unter realitätsnahen Bedingungen simuliert werden. Das Städtische Krankenhaus Pirmasens genießt insbesondere in Geburtshilfe und Frühgeborenenversorgung ein hohes Ansehen und hat entsprechend hohen Bedarf an Fachpersonalnachwuchs. Das zweite Zimmer ist ein Geriatrie-Simulationsraum, zu dem unter anderem ein Pflegebett inklusive Nachttischchen gehört sowie ein barrierefreier Wasch- und Duschbereich nebst einer Wohnzimmer-Ecke. Hier geht es um Pflegeaufgaben und -situationen speziell im Umgang mit älteren Menschen, wie sie in der Akutmedizin aller Abteilungen vorkommen. Die Geriatrie, auch Altersmedizin genannt, ist ein Fachbereich, den das Städtische Krankenhaus Pirmasens in naher Zukunft weiter ausbauen wird.

Die in den Szenarien eingesetzten Pflegepuppen jedes Alters und Geschlechts tragen alle einen Namen und sehen Patienten sehr ähnlich, auch Haut und Haare gleichen denen von Menschen. Vom Regieraum aus kann der Simulationstrainer jederzeit Anweisungen geben – sowohl über Raumlautsprecher als auch den Ohr-Kopfhörer des im Simulationsraum anwesenden Co-Trainers. Ebenso lassen sich aus einer Mediendatenbank Geräusche einspielen wie Babygeschrei, Husten, Würgen, Blähungen und vieles andere mehr. Das Pflegetraining wird in Bild und Ton aufgezeichnet, wobei der Simulationstrainer am Überwachungsmonitor in Echtzeit Annotationen und Checklist-Einträge einfügen kann. Diese stehen später im videogestützten Nach-besprechen der Szene mit den Auszubildenden und in der Gruppe (Debriefing) an entsprechender Stelle wieder zur Verfügung. 

Mit der modernen Simulationslösung verbessert das Bildungszentrum seine Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Pflegebereich und trägt gleichzeitig einmal mehr zur Qualitätssicherung und Erhöhung der Patientensicherheit bei. Bei dem Schulungsangebot handelt es sich um eine Alleinstellung im gesamten Südwesten, die das hohe Niveau der Qualität der Einrichtung in der beruflichen Ausbildung von Pflegefachkräften verdeutlicht.


Möglichst realitätsnahe Szenarien
Damit die Szenarien möglichst real erscheinen, kommen hochwertige Pflegepuppen zum Einsatz – sowohl Frühchen, Säuglinge und Kleinkinder als auch Erwachsene und Senioren. Sie sind an den Gelenken beweglich und bieten teilweise auch Zugang zu den innenliegenden Organen. Besonderheiten wie ein Spritzkissen für Injektionen oder ein herausnehmbares Gebiss machen die Arbeit mit den künstlichen Patienten noch authentischer. Über einen mobilen Überwachungsmonitor lassen sich ihre Vitalwerte wie Puls, Blutdruck, Sauerstofffrequenz und Körpertemperatur steuern.

Für die Durchführung typischer Pflegeaufgaben in den verschiedensten Szenarien steht umfangreiches Spezial-Equipment bereit von Artikeln für Mundpflege, Rasur und Körperpflege über Katheterbeutel bis hin zu Material für Infusion und Inhalation. 


Aus Fehlern lernen und Fertigkeiten übend verfestigen
Die Auszubildenden können in den Simulationsräumen auch noch komplexe Zusammenhänge üben, bevor sie echten Patienten das erste Mal begegnen. Gleichzeitig wird eine positive Fehlerkultur gefördert. Aus korrigierten Fehlern schließlich kann man besonders einprägsam lernen – umso besser, wenn diese nur in der Simulation passieren.

„In den neuen Simulationsräumen mit ihrer versierten Technik können sich unsere Auszubildenden weit über das bloße Erlernen von Fertigkeiten hinaus in allen für ihre berufliche Qualifikation relevanten Settings sehr gut einfinden – und dies mit großer Vielseitigkeit“, erklärt Bildungszentrums-Leiterin Anja Hammel. „Das Konzept unterstützt emotionales und gerade auch situatives Lernen, wie es das Pflegeberufgesetz vorsieht, und erlaubt dabei alle erdenklichen Varianten wie etwa das Einbinden von Laienschauspielern.“

„Der Umgang mit den Patienten spielt sich in den Simulationsräumen betont realistisch ab. Die Auszubildenden profitieren dabei vor allem von der effektiven und jederzeit wertschätzenden Nachbesprechung ihrer ausgeführten Pflegetätigkeiten“, so Bernd Henner, Pflegedirektor am Städtischen Krankenhaus Pirmasens. „Das Bildungszentrum hat das System unter anderem in Zwischenprüfungen bereits eingesetzt und sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Besonders erfreulich sind gerade auch die positiven Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler, bei denen die Simulationstrainings außerordentlich gut ankommen.“

„Je realitätsnäher wir aus- und weiterbilden, umso sicherer agieren dann unsere Pflegenden am und mit dem Patienten. Dies darf man nicht nur sachlich im Sinn einer korrekten Pflege sehen, sondern hieraus schöpfen beide Seiten auch Ruhe und Kraft. Diese hohe Investition in das Pflegelabor im sechsstelligen Bereich lohnt sich deshalb absolut“, betont Martin Forster. Der Geschäftsführer der Städtisches Krankenhaus Pirmasens gGmbH berichtet weiter vom insgesamt hohen Standard des Bildungszentrums. Der Unterricht findet in digitalisierten Kursräumen statt mit interaktiven Whiteboards, Touch-Displays und Beamern – und jeder Auszubildende bekommt sein eigenes iPad, auf das die Kursinhalte und Literatur heruntergeladen werden können. „Wir haben hier keine schweren Schultaschen mit dicken Büchern mehr“, so Forster weiter.

 

Ergänzendes zum Städtischen Krankenhaus Pirmasens

Als regionales Akutkrankenhaus kümmert sich das im Jahr 1988 erbaute Städtische Krankenhaus Pirmasens um Patienten der Stadt Pirmasens, der umgebenden Südwestpfalz und des Saarpfalz-Kreises. Durch die Fusion mit dem St. Elisabeth Krankenhaus Rodalben, mit Wirkung zum 1. Januar 2022, erhält die Städtisches Krankenhaus Pirmasens gGmbH die Einstufung zum Schwerpunktversorger.

Zum Leistungsspektrum am „Standort Pirmasens“ gehören die Innere Medizin (Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Diabetologie sowie Kardiologie), Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Plastische und Handchirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Urologie und Kinderurologie, Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie sowie Radiologie. Darüber hinaus befasst sich ein zertifiziertes Krebszentrum mit der Vorsorge, Diagnose und Therapie von Brustkrebserkrankungen. Die Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie ist als Regionales Traumazentrum des TraumaNetzwerkes Saar-(Lor)-Lux-Westpfalz zertifiziert und sichert die Behandlung schwer verletzter Patienten auf höchstem Niveau; als EndoCert-zertifiziertes EndoProthetikZentrum ist sie zudem Mitglied im Endoprothesenregister Deutschland (EPRD). Zudem verfügt der Standort Pirmasens über ein Darmkrebs-, Diabetes- und ein Schilddrüsenzentrum.

Der „Standort Rodalben“ verfügt über die Fachabteilungen Innere Medizin und interdisziplinäre Intensivmedizin, Operative Orthopädie und Unfallchirurgie (ebenfalls als Endoprothetik-Zentrum zertifiziert), Konservative Orthopädie und Spezielle Schmerztherapie sowie Anästhesie.

Die Tochtergesellschaft „MVZ Städtisches Krankenhaus Pirmasens gGmbH“ betreibt ein Medizi-nisches Versorgungszentrum (MVZ) mit Fachpraxen für Urologie, Gynäkologie (Pirmasens und Zweibrücken), Chirurgie (Pirmasens und Rodalben) und Kinderheilkunde (Pirmasens und Dahn).

Zusammen beschäftigen beide Standorte mehr als 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und verfügen über insgesamt 574 Betten/tagesklinische Plätze. Weitere Informationen unter https://kh-pirmasens.de.
 

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